Dies ist das ergötzliche Schauspiel um Cyrano de Bergerac, dargestellet mit viel Eifer, wenig Talent, und gänzlich ohn´ Geschmack. Voll ist´s der Gaukelei, Pösslichkeit und billgem Tand, überquellend von Degenkampf, Intrig und auch Kostümgewand. Auch ist es, der Gebildete hat es vielleicht ja schon bemerkt in Reimen gefaßt, welches den künstlerischen Wert sehr verstärkt, da es einzelne Sätze durch Gleichklang aneinanderleimt und jeder Unsinn sich so am Ende reimt.
Und so dies dööflich manchmal klinget, verdrehet und geschraubt, hundsföttisch langatmig und auch angestaubt, so die Reime des öftern an den Haaren herbeigezogen, mit der Brechstang´ gefügt und den Fingern ausgesogen, so habet Mitleid, denn dies ist bei Reimen so der Brauch. Ein Diletant hat es geschrieben und Diletanten spielen´s auch.

Cyrano de Bergerac mit der langen Nase und der schüchternen Seele, der Dichter und Soldat, Abenteurer und Phantast, unglücklich verliebt in seine schöne Cousine Roxane, doch zu furchtsam, ihr seine Liebe zu offenbaren, schreibt er stattdessen glühende Liebesbriefe an sie unter fremden Namen und gewinnt so ihr Herz und verliert es doch zugleich.

Premiere Fr. 02. Mai 1997